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  • AutorenbildOliver Rutz

Der erste Morgen und der zweite Mittag - die ersten sechs (!) Mahlzeiten

Der Morgen beginnt kalt. Die Regenfälle der Nacht kühlten die Luft um und in der Gondel ab. Bei meinem Einstieg um 6 Uhr zeigte das Thermometer, welches ursprünglich dafür gedacht war, anzuzeigen, ob die Temperatur über 30° Celsius steigt, 14° Celsius.


Die Gondel erwies sich als nicht komplett wasserdicht. Nach meiner Ankunft um 6 Uhr stand also zuerst eine Bestandsaufnahme der Gondel an. Vieles in der Kabine war feucht, dies wohl auch dem Regen-Sonnenschirm des gestrigen Abends geschuldet, welcher bis 12 Uhr nachts, als ich die Gondel verliess, nicht ganz trocknen konnte und anschliessend nass in der Gondel lag. Am ehesten litt der Stapel mit den Büchern. Deren Seiten wurden von der Feuchte in meiner sechsstündigen Abwesenheit wellenförmig gebogen. Dies wird mich noch einige Zeit an die Performance erinnern, wenn ich diese Bücher im welligen Seitengewand in meinem Bücherregal stehen sehe.


Über Nacht liess ich nicht nur die Lampe brennen, ich platzierte auch eine Kamera in der Gondel, welche im Zeitintervall einer halben Stunde Aufnahmen aus der Gondel heraus machte. Wegen eines technischen Problems an der Kamera kam ich in Zeitnot, da ich den Campus pünktlich um 12 Uhr verlassen musste, was darin resultierte, dass die Kamera nicht optimal eingestellt war: Der Beleuchtungsmesser war auf den falschen Modus eingestellt und die Blendenzahl nicht dem Fokuspunkt entsprechend eingestellt, was die Aufnahmen in dem dokumentarischen Sinne, die nächtliche Umgebung der Gondel darzustellen, nicht brauchbar macht, den Umgang mit den Gegebenheiten, welche die Gondel mit sich bringt, aber dokumentiert.


Viele der Bilder scheinen auf den ersten Blick exakt identisch, unterscheiden sich aber in teilweise winzig kleinen Details.





Der Blick an den Horizont zum Sonnenaufgang blieb mir von den umliegenden Gebäude des Campus verwehrt, die ersten Sonnenstrahlen reflektierten sich aber an meinem momentanen, persönlichen Horizont: dem Grossen Saal.

Um 6 Uhr war ich noch vollkommen alleine auf dem Campus, obwohl das Portal bereits geöffnet war. Da ich vergangene Nacht nur wenige Stunden schlaf fand, dem um 5 Uhr morgens klingelnden Wecker geschuldet, nutzte ich die noch einsame Zeit, um mögliche Schlafpositionen auf der Gondelbank zu finden, was jedoch weitestgehend erfolglos blieb.


Der Vormittag und Mittag verliefen dann um einiges erfreulicher. Ich bestritt meinen ersten Onlineunterricht aus der Gondel und durfte viele Besucher:innen an der Gondel begrüssen. Viele meiner Mitstudierenden waren um meine Verpflegung besorgt und brachten mir oft unaufgefordert etwas zu essen, wofür ich allen herzlichst danke!: Ich durfte im Verlauf des Tages bis jetzt drei Frühstücke, ein Mittagessen und zwei Nachspeisen geniessen.

Mit dem nachmittäglichen Gewittereinbruch ist auch eine erste Postkarte über den postalen Weg eingetroffen. Die Anschrift scheint also zu funktionieren!

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