Irrwitziges Glück hatte ich mit dem Wetter. Während einige Regionen mit überaus starkem Regen zu kämpfen hatten, (die Bahnhöfe Zürich Flughafen und Aarau standen teilweise unter Wasser) drehten gemäss Meteo-App alle Regen- und Gewitterfronten kurz vor der Gondel ab. Könnte die Gondel nach der Nutzung allenfalls als Objekt zur Wetterhexerei verkauft werden, da sie ja, erwiesenermassen (!), Unwetter abhält?
Ein weiterer, abergläubischer Beitrag: Es kursiert bereits der Glaube, dass Personen, die mich während der 72 Stunden ausserhalb der Gondel sehen (beispielsweise dem Toilettengang geschuldet), 72 Stunden unter einer Pechsträhne leiden werden.
Aus nicht abergläubischen Motiven blieb die Lampe ausgeschaltet (wegen dem Regenpotential war ich um einen Kurzschluss in der Gondel besorgt) letzte Nacht, die Kamera aber (zumindest dachte ich mir dies) sorgfältiger eingestellt. Ich verliess mich ein bisschen zu sehr auf den Vollmond von gestern Abend: Die Bilder sind darum oftmals unterbelichtet. Eine Nacht habe ich aber noch zur Verfügung, bessere Einstellungen zu finden.
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Meine Klavierstunde fand vor der Gondel statt. Ich erhielt von meinem Lehrer eine situationsgemässe Aufgabe: Das Erlernen eines Stückes innerhalb einer Woche durch hauptsächlich mentales Üben. Dazu empfahl er mir die Lektür des Buches "Modernes Klavierspiel" von Karl Leimer und Walter Gieseking (Schott, 1998).
"Technik beim Spiel eines Instrumentes ist die Beherrschung der Finger. Sie wird aber im grossen und ganzen nur im einschränkenden Sinne von Geläufigkeit, schneller Ausführung schwieriger Passgen und Treffsicherheit gebraucht. [...] Man [muss] sich bemühen, die in Frage kommende Übung, was Tonstärke, Fingersatz, Anschlagsart, Tonlängen usw. im weitesten Sinne angelangt, in immer grösserer Vollendung auszuführen. Dies geschieht am schnellsten und vollkommensten durch intensive Konzentration aller Geisteskräfte, ist also eine anstrengende Kopfarbeit." (Ebd., S.85f.)
Bei anstehenden Klavierprüfungen werde ich mich ab jetzt jeweils immer 72 Stunden vorher in die Gondel zurückziehen und über die Prüfungsstücke meditieren!
Das Wochenstück: Ein Albumblatt!
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